„Tabu“ (im Original „Gohatto“) ist ein Spielfilm des japanischen Regisseurs Oshima Nagisa aus dem Jahr 1999.
2000 war er auf dem Filmfestival in Cannes für die Goldene Palme nominiert.
Der Film beruht auf zwei Kurzgeschichten des Autors Shiba Ryotaro.
Genre: Drama, Historisch, Krimi
Inhalt:
Als der junge und ungewöhnlich gutaussehende Kano Sozaburo der Shinsengumi beitritt, nimmt ein komplexes Spiel aus Eifersüchteleien, Intrigen und versteckten Begierden seinen Lauf, das für einige Mitglieder tödlich enden wird.
Der Film bricht mit dem „Tabu“ homosexueller Beziehungen unter Samurai und stellt diese in leicht grotesk verzerrter Weise dar.
Beinahe alle Mitglieder der Shinsengumi – allen voran Kondo und Hijikata – verfallen auf den ersten Blick dem neuen Rekruten Sozaburo.
Einige scheinen sogar vor Mord nicht zurückzuschrecken, sobald es um ihn geht. Nur Okita ist gegen die Reize des teuflisch verführerischen Jungen immun.
Der Junge selbst bleibt dabei kalt, unbeteiligt und berechnend.
Neben den Intrigen rund um Sozaburo tritt vor allem auch der Ehrenkodex der Shinsengumi in den Vordergrund. So werden Sozaburo und Inoue von einigen Samurai beleidigt, die sie dann verfolgen müssen. Einmal kommt es zu einer Hinrichtung, die in nahezu absurd brutaler Art dargestellt wird.
Der Film ist eine subtile Mischung aus Satire, Action und Gesellschaftskritik.
Vieles bleibt im Unklaren, etliche Szenen sind rätselhaft und kryptisch. In seiner bestechenden Bildhaftigkeit und Symbolik entwickelt der Film trotz einiger Verwirrungen aber einen sonderbaren Sog, der ihn durchaus sehenswert macht.