Der Original-Manga von Taeko Watanabe erschien von 1997 bis 2020 zunächst im Magazin Bessatsu Shōjo Comic, später dann in der Monthly Flowers. In Japan ist der Manga mit 44 Bänden abgeschlossen. Eine englische Fassung erscheint bei Viz Media. Eine deutsche Übersetzung gibt es bisher nicht.
Genre: Romantik, Historisch, Comedy
Inhalt:
Nachdem sowohl der Bruder als auch der Vater der 15-jährigen Tominaga Sei von Shogunats-Gegnern ermordet wurden, verkleidet sie sich als Junge und tritt der Shinsengumi bei, um sich an den Mördern ihrer Familie rächen zu können. Dort wird sie von Okita Sōji unter die Fittiche genommen, der bald hinter ihr Geheimnis kommt, dieses aber bewahrt. Nach und nach entwickelt Sei tiefere Gefühle für Okita, der diese jedoch scheinbar nicht erwidern kann …
Nach eigener Aussage möchte die Mangaka in "Kaze Hikaru" vor allem das Alltagsleben der Shinsengumi darstellen. Tatsächlich gibt es wenige Lebensbereiche, die der Manga nicht anschneidet, man erfährt so einiges über den Alltag der Edo-Zeit – vom Umgang mit der Menstruation bis hin zu verschiedenen Lampentypen.
Alle wichtigen Ereignisse in der Geschichte der Shinsengumi sind Teil der Handlung, wobei sich Taeko Watanabe in der Regel nur wenige Freiheiten herausnimmt. Oftmals werden die Ereignisse jedoch ins Komödiantische verzerrt. Meist steht dabei die Beziehung zwischen Sei und Okita im Vordergrund.
Aber auch andere Mitglieder der Shinsengumi, insbesondere Hijikata, Kondō, Saitō oder Ito, werden immer wieder in den Fokus gerückt.
„Kaze Hikaru“ ist ein außergewöhnlich gut recherchierter Manga, der sich sehr um historische Korrektheit bemüht und allein deshalb schon lesenswert ist.
Mir persönlich war leider das Comedy-Element manchmal zu aufdringlich, oft auch zu unpassend. Zudem kommt die Liebesgeschichte leider nur sehr langsam in Gang, und die Charaktere entwickeln sich kaum oder nur sehr wenig weiter.
Viele Handlungsstränge laufen ähnlich ab: Okita sagt oder tut etwas, was Sei missversteht, daraufhin begibt sie sich unüberlegt in Gefahr – und muss von ihm gerettet werden. Gerade in den ersten Bänden ist dies viel zu häufig das Schema der Handlung, später variieren die Abenteuer der beiden mehr.
Leider war mir aber auch Sei oft unsympathisch. Sie ist sehr naiv, stur und kindisch und gerät dadurch immer wieder in gefährliche Situationen, wird aber von fast allen Shinsengumi-Mitgliedern trotzdem extrem bewundert.
Dennoch ist der Manga insgesamt spannend. Neben lustigen gibt es auch einige schöne, romantische und auch dramatische Momente. Insgesamt wäre es aber vielleicht besser gewesen, man hätte sich etwas kürzer gefasst.